Josef Urbach - Lost Art feiert Deutschlandpremiere bei den 51. Internationalen Hofer Filmtagen!
Please read in English below...
View this email in your browser

       „Josef Urbach – Lost Art“ von Tilman Urbach feiert am 25. Oktober 2017 im Central Kino Hof bei den 51. Internationalen Hofer Filmtagen seine Premiere. Der erste Dokumentarfilm über "Lost Art" und entartete Kunst in Deutschland!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Pressevertreterinnen und Pressevertreter, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass „Josef Urbach – Lost Art“ von Tilman Urbach am 25. Oktober 2017 im Centralkino Hof in Anwesenheit des Regisseurs seine Deutschlandpremiere feiert. Nach dem Film beantworten Tilman Urbach und Kameramann Marcus Schwemin Ihre Fragen.
 Datum: 25.10.2017
Filmbeginn: 20.00 Uhr
Ort: Kinosaal Club
Central Kino Hof, Altstadt 8, 95028 Hof
 
Datum: 28.10.2017
Filmbeginn: 13.45 Uhr
Ort: Kinosaal Casino
Central Kino Hof, Altstadt 8, 95028 Hof


Tickets bitte hier bestellen:
www.hofer-filmtage.com/filmtage-info/eintrittskarten
„Josef Urbach – Lost Art“
Josef Urbach ist ein junger Künstler als ihm die Förderer der Essener Kunstszene, die jüdischen Familien Simon, Levy, Stern und Abel 1921 eine mehrmonatige Studienreise nach Italien ermöglichen. Die dort entstandenen Bilder gehen in die Kunst-Sammlungen der Familien über. Aber als die Nazis an die Macht kommen, ist alles schlagartig anders. 1937 erklären sie zwei seiner Werke als entartet und entfernen sie aus dem Museum Folkwang. Nach und nach verliert Urbach seine Förderer, seine Bilder in den jüdischen Sammlungen werden in der Reichskristallnacht zerstört oder später beschlagnahmt und geraubt.
Achtzig Jahre später begibt sich der Filmemacher Tilman Urbach auf die Suche nach den verschwundenen Bildern seines Großonkels. Er besucht Nachfahren der Sammler in Belgien, Schweden und Holland. So scheint hinter den Bildern nicht nur das Leben des Künstlers Josef Urbach auf, sondern auch das Schicksal seiner jüdischen Förderer und Sammler. Der Film beleuchtet die Problematik der Lost Art, indem er der geraubten und verlorenen Kunst Lebensgeschichten und Gesichter zuordnet - und versteht sich als Teil einer aktuellen Debatte.
 
Regie-Statement:
„Zuerst sollte es ein filmisches Künstlerportrait meines Großonkels Josef Urbach werden, aber in der Begegnung mit den Nachfahren der jüdischen Sammlerfamilien und der Rekonstruktion der damaligen Ereignisse, die zur Lost Art führten, wurde es für mich mehr und mehr zu einem politischen Film.“ Tilman Urbach
Hintergrund:
Tilman Urbach, dessen Fokus Künstlerportraits sind, darunter auch sein Kinodokumentarfilm "Gotthard Graubner – Farb-Raum-Körper", der bei den 48. Internationalen Hofer Filmtagen seine Deutschlandpremiere feierte, legt nun mit „Josef Urbach – Lost Art“ eine noch in Deutschland filmisch unaufbereitete Geschichte um Kunstwerke seines Großonkels nach, die infolge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs verbrannt, verlagert oder – insbesondere jüdischen Eigentümern – verfolgungsbedingt entzogen wurden:
„Am 24. und 25. August 1937 entfernen die Nazis hunderte von Bildern aus der Sammlung des Museum Folkwang in Essen. Sie werden als entartet klassifiziert und nach Berlin gebracht. Darunter zwei Werke mit den Titeln „Stillleben“ und „Pferdeschwemme“. Der Künstler ist mein Großonkel Josef Urbach. Er gehört (wie Heinrich Campendonk oder August Macke) zu den Rheinischen Expressionisten, war Professor an der Folkwangschule in Essen. Schon zu Anfang der 1920er Jahre war er zu einer mehrmonatigen Studienreise nach Italien aufgebrochen, die ihm von Förderern der damaligen Essener Kunstszene, den jüdischen Familien Simon, Levy, Stern und Abel ermöglicht worden war. Der Großteil der in Italien geschaffenen Arbeiten geht in die Kunst-Sammlungen der Familien über, wird aber zum Teil in der Reichskristallnacht zerstört.Haben die Bilder Spuren hinterlassen? Was ist aus den entarteten Bildern geworden? Und welche Schicksale verbergen sich hinter den Bildern in den jüdischen Sammlungen?
2014 beginne ich mit den Recherchen. Ich kontaktiere die Jüdische Gemeinde in Essen. Und bekomme die mutmaßlichen Namen der Personen, die Josef Urbach gefördert haben, ihre Berufe und den vermutlichen Aufenthaltsort von überlebenden Nachkommen genannt. Zuerst besuche ich Thomas Simon im holländischen Alkmaar. Seinen Großonkel Otto Simon hat mein Großonkel portraitiert. Er war Inhaber der international bekannten Holz- und Rahmenfabrik Döllken. Der Betrieb wurde arisiert. Otto Simon konnte nach Holland fliehen, wurde dort verraten und kam im KZ in Bergen-Belsen um. Was ist aus seinem Portrait geworden? Bisher gibt es nur ein Foto. Und dann entdecken wir das Bild gemeinsam auf einem weiteren Foto, das den großen Sitzungssaal der Firma Döllken in den 1930er Jahren zeigt. Hat das Portrait Essen verlassen? Ist es zerstört? Hing es später in Holland? Die Suche geht weiter.
Thomas Simon zeigt mir noch ein Foto von einem weiteren Öl-Portrait, das Josef Urbach gemalt hat. Es zeigt Frida Levy, eine der ersten Frauenrechtlerinnen, die mit ihrem Mann Dr. Fritz Levy früh ins Visier der Nazis geriet. Urbach verkehrte in deren Haus. Durch einen Zeitungsartikel stoße ich auf Klaus Levy, einen Enkel der Levys in Schweden. Existiert das Bild seiner Großmutter noch? Und: Ich kann Thierry Abel ausfindig machen. Er ist der Enkel von Max und Irma Abel, zwei weiteren Urbach-Sammlern. Thierry mailt mir, dass sein Vater seine Großeltern nach Belgien hat retten und dort verstecken können. Auch Max Abel war Rechtsanwalt. Thierry wird mir die Geschichte seiner Großeltern in Brüssel erzählen.
Im Bundesarchiv in Berlin sind sie aufgelistet, fein säuberlich: Bilder, die die Nazis als entartet aus den deutschen Museen entfernt haben. Da steht der Name Urbach neben dem von Nolde und Schmidt-Rottluff, mit dem er bei Levys in Essen zusammen traf und ausstellte. Inzwischen ist klar, dass Urbachs Bilder nicht zu Hildebrand Gurlitt in Kommission gingen, sondern nacheinander zu zwei weiteren Händlern: Bernhard A. Böhmer und später zu Karl Buchholz. Andreas Hünecke, Fachmann für entartete Kunst an der Berliner FU, erzählt mir, dass Buchholz seine Buchhandlung mit anschließender Galerie in der Leipziger Strasse betrieb. Hier müssen Urbachs Bilder gewesen sein. Oder verblieben sie im Lager in der Köpenicker Strasse? Es ist Zeit, die Geschichte der verlorenen Bilder und der Schicksale dahinter filmisch zu erzählen.“
Tilman Urbach (Buch & Regie) / Marcus Schwemin (Kamera) / Justin Urbach (Kamera 2Unit & Steadycam) / Anja von Rüxleben (Schnitt) / Ina Meredi Arakelian (Musik) / Scotty S. Drechsler (Inhouse Producer) / Rainer Lux (Mischung) / Marco Nieschka, Hildebrandt Film GmbH (Postproduktion) / Tilman Urbach, Modofilm (Produktion)

Protagonisten (eine Auswahl):
Dr. Meike Hoffmann beschäftigt sich seit Jahren als Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin mit dem Thema Lost Art, sie war Mitglied der Taskforce im Fall Gurlitt. Im März 2017 hat sie an der FU Berlin die wissenschaftliche Koordinierung der Mosse Art Research Initiative (MARI) übernommen, der ersten öffentlich-privaten Partnerschaft in der Provenienzforschung von Einrichtungen in Deutschland und den Nachfahren der Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.
Dr. (h.c) Andreas Hünecke forscht seit den 1970er Jahren über das Schicksal von Kunstwerken, die im Rahmen der Aktion Entartete Kunst beschlagnahmt worden waren, und gilt als einer der Experten auf diesem Gebiet. 1997 konnte er im Londoner Victoria and Albert Museum die Harry-Fischer-Liste identifizieren.
Thomas Simon ist ein Großneffe der Simons, die Josef Urbach in Essen gesammelt haben
Klaus Levy ist ein Enkel von Fritz und Frida Levy, die Josef Urbach in den 1920er Jahren eine Studienreise nach Iatlien ermöglichten.
Thierry Abel ist ein Enkel von Max und Irma Abel, die zu den Förderern der damaligen Essener Kunstszene gehörten und Bilder von Josef Urbach besaßen.
Dokumentarfilm / 93', 52' / D / 16:9 /
deutsch, englisch, französisch mit dt. Untertiteln / Farbe
/ 2K / Stereo
Deutschlandpremiere: 25.10.2017
 
Presse-Anmeldungen
sowie für Interviewanfragen, Pressefotos oder Bewegtbild-Material bitte an:

Modofilm
F: +49 89 6085 3333
M: tilurbach@web.de 
W: www.modofilm.de
 
Presse 51. Internationale Hofer Filmtage
Ana Radica
Presse Organisation
+49 89 23661220
M: ana.radica@hofer-filmtage.de
W: www.hofer-filmtage.com/presse
 
Mit freundlichen Grüßen
Kordula Marisa Hildebrandt
Pressebetreuung HILDEBRANDT FILM GmbH

(Über einen Berichterstattungsbeleg freuen wir uns!)
"Josef Urbach – Lost Art"
In August 1937 hundreds of paintings from the collection of the ´Museum Folkwang´ in Essen were classified as ´entartet´ (i.e. degenerated) by the Nazis and taken to Berlin. Among them are two works entiteled ´Stilleben´ and ´Pferdeschwemme´. The artist is Josef Urbach. He is one of the important so-called ´Rheinischen Expressionisten´ and he was a professor at the ´Folkwangschule´ in Essen. In 1921 he took a study trip of several months to Italy, which had been made possible by the sponsors of the art scene in Essen, the Jewish families of Simon, Levy, Stern and Abel. A lot of works of this Italian journey went into the art collections of the families. Later the families were expelled from Essen by the Nazis. A lot of paintings of Josef Urbach were destroyed in the ´Reichskristallnacht´. Others were probably stolen. What has become of the ´degenerated´ paintings? What traces are left of the collections?
Almost eighty years later the film-maker Tilman Urbach goes to the search for the missing art works of his granduncle Josef Urbach. The subjects of ´Degenerated Art´ and ´Lost Art´ is dealt with this film. Subjects which have become known to a wider public through the Gurlitt case. But beside all the facts, a personal, autobiographical approach of the film-maker is possible. For behind the paintings not only does the life of the artist Josef Urbach appear, but also those of his Jewish supporters and collectors, by means of interviews with descendants, too.
At first Tilman Urbach visits Thomas Simon in Alkmaar who tells the story of his granduncle Otto, the boss of the internationally active ´Rahmenfabrik Döllken´ based in Essen. Otto Simon was able to leave for Holland, but was given away and deported to Bergen-Belsen Concentration Camp. Josef Urbach had portrayed Otto Simon. Today there is only a photo of the oil painting left. One more artwork to be classified as `Lost Art`. In Brussels, Thierry Abel informs about his grandfather Max Abel, a lawyer in Essen who after his arrest in the ´Reichskristallnacht´ left for Belgium and was hiding there. Furthermore Josef Urbach was friendly with the lawyer Dr Fritz Levy, who offered an open house for painters, writers and musicians in Essen with his wife Frida. Here, Josef Urbach met his colleagues, the painters Karl Schmidt-Rottluff and Gerd Wollheim. Frida Levy, who was also portrayed by Urbach, was one of the first feminists, her husband Dr Fritz Levy was a SPD city councillor in Essen. In 1933 Fritz Levy, who was already ill, was forced to leave Essen at once. He died in Wuppertal, a small town nearby. Frida Levy went to Berlin and was finally murdered in the Riga Concentration Camp in 1942. Tilman Urbach visits their grandson Klaus Levy in Sweden and finds a few other pieces of art of his granduncle Josef Urbach. But what happened to the other paintings once hanging in the huge villa in Essen?
Finally, Tilman Urbach visits the ´Federal Archives´ in Berlin and talks to Andreas Hünecke and Meike Hoffmann about the ´degenerated paintings´ of his granduncle in front of the original files of the ´Propagandaministerium´ and goes on to trace the commission lists of the dealers Buchholz and Boehmer (colleagues of Gurlitt) who tried to sell the two ´entarteten´ pieces of art of Josef Urbach.
The film is supposed to be the first Kino-Dokumentarfilm dealing with ´Entartete Kunst´ and ´Lost Art´ from Germany. It opens a time window and makes the people and their fates behind the facts visible.
 
Filming Locations:
´Federal Archives´, Berlin; Trier; Munich, Neuss,
Alkmaar Netherlands, Brussels Belgium, Karlshamn Sweden
HILDEBRANDT FILM GmbH
Wiener Straße 51 ∙ D-10999 Berlin
F: +49 30 8597 1767
M: press@hildebrandt-film.de
M: produktion@hildebrandt-film.de
W: www.hildebrandt-film.de
 
Vertretungsberechtige Geschäftsführerin:
Kordula Marisa Hildebrandt M.A.
Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg
Registernummer: HRB 187715 B
USt-IdNr.: DE312554229
Copyright © * 2017 * HILDEBRANDT FILM GmbH * All rights reserved.

Our mailing address is:
press@hildebrandt-film.de

Want to change how you receive these emails?
You can unsubscribe from this list or update your preferences